Frakturen im Alter

Praxis-Depesche 22/2000

Hüftprotektor schützt vor Hüftbruch

In allen geriatrischen Einrichtungen ist das Thema Sturz von herausragender Bedeutung. Es gibt verschiedene Ansätze, das Problem zu entschärfen. Dazu gehören mechanischer Schutz als passive und Muskelaufbautraining als aktive Maßnahme.

Auf einem Workshop zu diesem Thema erinnerte Dr. M. Runge von der Aerpah-Klinik in Stuttgart-Esslingen daran, dass Stürze im Alter häufig zu den gefürchteten proximalen Hüftfrakturen führen. Mehr als 50% der Betroffenen werden danach zu Pflegefällen; jeder Vierte verstirbt innerhalb der folgenden sechs bis zwölf Monate. Mit einfach zu praktizierenden Methoden kann man herausfiltern, welcher Patient ein erhöhtes Sturzrisiko hat. Die Grundlage dieser Suchdiagnostik stellt immer noch der Tinetti-Test dar, allerdings in erweiterter und aktualisierter Form. Ein frühzeitiges Sturzrisiko-Screening ist auch deshalb wichtig, weil sich Gefährdete heute durch das Tragen von Hüftprotektoren effektiv und ohne Nebenwirkungen vor einem Oberschenkelhalsbruch schützen können. Die in eine Baumwollhose eingenähten Schutzschalen des Hüftprotektors sorgen dafür, dass die Sturzenergie absorbiert bzw. vom Knochen weg in das umliegende Weichteilgewebe geleitet wird. Der Schutzeffekt dieser Hüftprotektoren wurde durch klinische Studien weltweit eindrucksvoll belegt. Als aktive Maßnahme empfahl Runge ein Muskelaufbautraining, das in verschiedener Weise durchgeführt werden kann, beispielsweise mit Gewichtsmanschetten. (TR)

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