Genitale Infektionen

Praxis-Depesche 4/2002

Humanes Papillomavirus und seine Folgen

Die Rate der Infektionen mit dem humanen Papillomavirus (HPV) steigt - inzwischen sind 19 bis 46% der jungen, sexuell aktiven Frauen mit dem Erreger infiziert. Geringgradige intraepitheliale Läsionen (LSIL) der Zervixschleimhaut sind eine benigne zytologische Folge der HPV-Replikation. Man ist bisher davon ausgegangen, dass die Risikofaktoren für die HPV-Infektion und die LSIL identisch sind. Amerikanische Wissenschaftler haben diese Hypothese unter die Lupe genommen.

496 junge Frauen mit bekannter HPV-Infektion und 105 HPV-negative Frauen wurden untersucht und befragt. 54 Frauen, die bei Studienbeginn HPV-negativ waren, infizierten sich im Laufe der nächsten zwei Jahre. Die Frauen trugen ein besonders hohes Risiko für eine HPV-Infektion, wenn sie viele wechselnde Partner hatten, Kondylome im Vulvabereich oder eine Herpes-simplex-Virus-Infektion bereits aufgetreten war. Unter den 496 Frauen mit HPV-Infektion zu Beginn der Studie entwickelten 109 Low-grade-Läsionen innerhalb der nächsten 60 Monate. Die HPV-Infektion war der signifikanteste Risikofaktor für die Entwicklung der Läsionen, gefolgt von Nikotinabusus. Die Risiken für eine HPV-Infektion und die LSIL sind nicht identisch. Die meisten Frauen mit HPV entwickelten innerhalb von 60 Monaten keine LSIL - wenn auch die HPV-Infektion der wichtigste Risikofaktor für die Entwicklung der Läsionen ist. (MO)

Quelle: Moscicki, AB: Risks for incident human papillomavirus infection and low-grade squamous intraepithelial lesion development in young females, Zeitschrift: JAMA : THE JOURNAL OF THE AMERICAN MEDICAL ASSOCIATION, Ausgabe 285 (2001), Seiten: 2995-3001

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