Praxis-Depesche 1/2008

Husten: Adie-Syndrom?

Einer Studie zufolge besteht ein Zusammenhang zwischen dem (Holmes-) Adie-Syndrom und chronischem Husten ohne erkennbare Ursache. Die Erkrankung ist selten, die Ätiologie unbekannt – Faktoren, die für Arzt und Patient oft eine schier endlose Abfolge von Untersuchungen und gescheiterten Therapieversuchen nach sich ziehen.

Ein 45-jähriger lebenslanger Nicht­raucher entwickelte im März 2002 nach einer Lungenentzündung einen chronischen trockenen Husten. Mehrere Untersuchungen der Lunge waren ohne Befund, der Husten blieb. Im Juni 2004 wurde bei ihm das Holmes-Adie-Syndrom diagnos­tiziert – eine Pupillotonie unbekannter Ursache mit fehlenden Sehnenreflexen. Wegen seines Hustens unterzog er sich in den folgenden zwei Jahren einer Vielzahl von Untersuchungen. Dazu kamen Therapieversuche mit Antihistaminika, Protonenpumpenhemmern, H2-Rezeptorenblockern, inhalativen Bronchospasmolytika, inhalativen Kortikosteroiden, hochdosierten oralen Steroiden – ohne jeden Erfolg. Dafür entwickelte er zunehmend Zeichen einer autonomen Neuropathie wie Anisokorie, Hyperhidrose und Synkopen. Im September 2006 hustet der Patient nach wie vor und wartet auf die Vorstellung beim Neurologen.

Quelle: Ford, PA: Chronic cough and holmes-adie syndrome, Zeitschrift: THE LANCET, Ausgabe 369 (2007), Seiten: 342

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