Ästhetische Dermatologie

Praxis-Depesche

Hyaluronidase – Klassiker mit breitem Anwendungsspektrum

Das Enzym Hyaluronidase wird neben seinem klassischen Einsatz in der Ophtalmo-Chirurgie zunehmend auch in der ästhetischen Chirurgie genutzt. Über den hohen Stellenwert der Hyaluronidase diskutierten Experten auf einer Veranstaltung der Firma Riemser im Rahmen der 25. Fortbildungswoche für praktische Dermatologie und Venerologie.

„Der Schlüssel für den vielfältigen Einsatz der Hylauronidase liegt in ihren gewebeauflockernden Eigenschaften“, erklärte Prof. Alina Fratila, Bonn. Das Enzym katalysiert die Spaltung komplexer Kohlenhydrate in der extrazellulären Matrix, so dass das Bindegewebe aufgelockert wird. Diesen sogenannten „Spreading-Effekt“ kann man sich in der Lokalanästhesie zu Nutze machen, um die Diffusion und den Wirkeintritt eines Anästhetikums zu beschleunigen und die analgesierte Fläche zu vergrößern. Der Operateur kann so von einer Zeitersparnis profitieren,  die Patienten häufig von verringerten intra- und postoperativen Schmerzen.

„Klassischer Weise verwenden Ophthalmologen die Kombination aus Hyaluronidase und Lokalanästhetikum zum Beispiel bei Katarakt- und Stabismusoperationen“, so Dr. Andreas Britz, Hamburg. Durch den Einsatz von Hyaluronidase kann ggf. auf eine Vollnarkose verzichtet werden. Als Beipiel für ein wichtiges Einsatzgebiet des Enzyms führte Britz Blepharoplastiken zur Reduktion und/oder Umverteilung übergschüssigen Gewebes der Augenlider an.

Laut Fratila bietet die Hyaluronidase als Adjuvans außerdem bei der Tumeszenz-Lokalanästhesie (TLA) bei kleineren chirurgischen Eingriffen wie Liposuktionen große Vorteile. „Die Ko-Applikation des Enzyms sorgt für eine Vergrößerung des Gesamtvolumens und des schmerzunempfindlichen Bereichs, ohne die Wirkdauer der TLA oder die die Wundheilung zu beeinträchtigen“, so Fratila. Bei Eingriffen zur Behandlung der Cellulite muss mit Hyaluronsäure weniger TLA-Lösung infiltriert werden, so dass extreme Dehnungen und Rupturen der elastischen Fasern im subkutanen Fettgewebe vermieden werden. Auch seien im Nachgang weniger Blutergüsse und Schwellungen beobachtbar.

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