Seltene Komplikation

Praxis-Depesche 9/2000

Hypoglykämie durch Autoimmun-Syndrom

Eine spontane Hypoglykämie kann gelegentlich durch ein Insulin-Autoimmun-Syndrom (IAS) bedingt sein. In Europa und den USA wurden bisher 28 Fälle registriert; in Japan ist es aufgrund genetischer Disposition wesentlich häufiger.

Das IAS ist meist mit anderen Autoimmunkrankheiten wie Basedow-Krankheit oder rheumatoider Arthritis verknüpft. Auslöser für die hypoglykämischen Attacken ist oft die Einnahme von Medikamenten mit Sulfhydryl-Gruppen wie Carbimazol, Penicillamin, Captopril, Glutathion, Pyritinol, Imipenem. Ein typischer Fall von IAS trat kürzlich in Paris auf. Ein 50-jähriger Marokkaner, der seit drei Monaten wegen einer Hyperthyreose mit Carbimazol behandelt worden war, wurde mit Bradykardie, Hypothermie und Koma stationär aufgenommen. Der Plasma-Glukose betrug 40 mg/dl, der Insulinspiegel war nicht messbar wegen eines extrem hohen Titers von Insulin-Autoantikörpern. Nach Umstellung der thyreostatischen Therapie auf Propylthiouracil normalisierten sich die Blutzuckerwerte. - Bei 80% der Patienten bildet sich die Erkrankung innerhalb von vier bis zwölf Monaten spontan zurück.

Quelle: Virally, ML: Insulin autoimmune syndrome: a rare cause of hypoglycaemia not to be overlooked, Zeitschrift: DIABETES AND METABOLISM, Ausgabe 25 (1999), Seiten: 429-431

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