Die 23-jährige Patientin kam eines Tages mit einem anaphylaktischen Schock in die Notaufnahme. Die einzige ergiebige anamnestische Angabe war die spontane Entbindung eines gesundes Kindes und die Entlassung aus der Geburtsklinik vor drei Tagen.
Bei dieser Entlassung war ihr Paracetamol und Ibuprofen als Bedarfsschmerzmedikation verschrieben worden. Nachdem ihr perinealer Schmerz mit Paracetamol nicht besser geworden war, nahm sie 200 mg Ibuprofen, so wie es ihr die Ärzte verordnet hatten. Zuvor hatte sie noch nie Ibu verwendet. Danach verschlechterte sich ihr Allgemeinzustand plötzlich dramatisch. Bei Aufnahme lag der Blutdruck bei 72/43 mmHg und die Herzfrequenz bei 128/min.
Sie hatte einen Stridor, abgedämpfte Atemgeräusche beidseits und eine Urtikaria. Notfallmäßig gab man ihr Adrenalin, Hydrokortison und Diphenhydramin, was sie umgehend stabilisierte. Nach 24 Stunden konnte sie mit der Verschreibung eines Adrenalin- Autoinjektors bei Bedarf und 20 mg Prednisolon und 10 mg Loratadin für drei Tage wieder entlassen werden. CB