Dilatative Kardiomyopathie

Praxis-Depesche 19/2002

ICD prophylaktisch bei schlechtem Ventrikel?

Bei idiopathischer dilatativer Kardiomyopathie werden implantierbare Kardioverter-Defibrillatoren gegenwärtig nur für Hochrisikopatienten mit hämodynamisch wirksamen ventrikulären Tachykardien (VT) oder Kammerflimmern (VF) empfohlen.

Völlig offen ist die Frage einer prophylaktischen ICD-Implantation bei Patienten, die allein wegen einer eingeschränkten linksventrikulären Auswurffraktion (EF) hochgradig durch arrhythmischen Herztod gefährdet sind. In Marburg wurden daher drei Gruppen von insgesamt 101 Patienten mit dilatativer CMP und einer EF < 30%, denen ein ICD implantiert worden war, verglichen. Zwei Drittel hatte den ICD aus prophylaktischen Gründen erhalten (gering symptomatische, nicht anhaltende VT), ein Drittel wegen unerklärter Synkopen und ein Drittel wegen anhaltenden VT oder VF. Während der dreijährigen Beobachtungszeit wurden in allen drei Gruppen bei vergleichbar vielen Patienten (jeweils 35%) vom Gerät ein Schock mit richtiger Indikation ausgelöst. Die Zahl der Patienten, die unnötig ausgelöste Schocks erlitten, war in der Prophylaxe- und Synkope-Gruppe mit 18% gut doppelt so hoch wie bei den VT/VF-Patienten (8%).

Quelle: Kadish, A: Primary prevention of sudden death using ICD therapy: incremental steps, Zeitschrift: JOURNAL OF THE AMERICAN COLLEGE OF CARDIOLOGY, Ausgabe 39 (2002), Seiten: 788-789: , Zeitschrift: , Ausgabe ()

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