In die Studie wurden 128 Patienten mit hypertropher Kardiomyopathie und erhöhtem Risiko für einen plötzlichen Herztod aufgenommen. 43 Patienten (Hochrisikogruppe) hatten bereits einmal einen Herzstillstand oder eine anhaltende Kammertachykardie gehabt; sie erhielten den ICD zur Sekundärprävention. Die übrigen Patienten erhielten den ICD zur Primärprävention (überwiegend Patienten mit Synkopen, die noch andere Risikofaktoren hatten, z. B. Familienangehörige mit hypertropher Kardiomyopathie und plötzlichem Herztod, anamnestisch selbstlimitierende Kammertachykardien. Der ICD wurde bei 23% der Patienten adäquat aktiviert, d. h. Kammertachykardien oder Kammerflimmern wurden durch antitachykardes Pacing oder Defibrillator-Schocks limitiert. Inadäquate ICD-Entladungen traten bei 25% der Patienten auf. In der Sekundärpräventions-Gruppe wurde der ICD bei 19 Patienten (44,2%) adäquat aktiviert. Die Zeitdauer zwischen Implantation und erster ICD-Aktion war sehr unterschiedlich, bei sechs Patienten trat der ICD erst nach vier bis neun Jahren erstmals in Aktion.
Hypertrophe Kardiomyopathie
Praxis-Depesche 11/2000
ICD schützt vor lebensgefährlichen Arrhythmien
Ventrikuläre Tachykardien und Kammerflimmern sind bei Patienten mit hypertropher Kardiomyopathie Hauptursachen des plötzlichen Herztods. Präventiv kann den Betroffenen ein ICD (implantierbarer Cardioverter-Defibrillator) eingesetzt werden. Eine multizentrische Arbeitsgruppe untersuchte, wie effektiv diese Maßnahme ist.
Quelle: Maron, BJ: Efficacy of implantable carioverter-defibrillators for the prevention of sudden death in patients with hypertrophic cardiomyopat, Zeitschrift: NEW ENGLAND JOURNAL OF MEDICINE, Ausgabe 342 (2000), Seiten: 365-373