Praxis-Depesche 12/2006

Immunangriff auf die Leber

Wenn Alkohol und Viren als Ursache einer Le ber erkrankung ausscheiden, kann es sich um eine Auto immun-Hepatitis handeln. Dann gilt es, sie diagnostisch in den Griff zu bekommen.

Die Autoimmun-Hepatitis ist eine progrediente chronische Hepatitis, die bei Kindern und Erwachsenen jeden Alters auftreten kann. Gelegentlich ist der Verlauf fluktuierend mit Phasen gesteigerter oder abgeschwächter Aktivität.

Die Diagnose basiert auf histologischen Abnormitäten sowie charakteristischen klinischen und biochemischen Befunden. Es ist wichtig, die Autoimmun-Hepatitis von anderen chronischen Hepatitiden abzugrenzen, weil sie in einem hohen Prozentsatz auf eine antiinflammatorische und/oder immunsuppressive Therapie anspricht. Obwohl eine geeignete Therapie das Überleben verlängern, die Lebensqualität der Patienten verbessern und eine Lebertransplantation verhindern kann, bleibt immer noch erheblicher Verbesserungsbedarf, was die therapeutischen Möglichkeiten betrifft.

Klinische Charakteristika

Frauen erkranken häufiger an einer Autoimmun-Hepatitis als Männer. Betroffen sind alle Altersgruppen. Das Spektrum der Manifestationen reicht von symptomlosen Verläufen bis zu fulminantem Leberversagen. Bei leichteren Verläufen können unspezifische Symptome (Müdigkeit, Lethargie, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Bauchschmerzen, Juckreiz) im Vordergrund stehen. Häufig sind Arthralgien, die auch die kleinen Gelenke einbeziehen. Bei der körperlichen Untersuchung können Hepatomegalie, Splenomegalie, Ikterus sowie Symp tome eines chronischen Leberschadens auffallen. Patienten mit schwerem oder fulminantem Verlauf entwickeln einen Ikterus, die Prothrombinzeit ist verlängert, die Transaminasen-Spiegel können extrem erhöht sein. Nicht selten (und diag nostisch wegweisend) sind Kombinationen mit anderen Autoimmun-Krankheiten, wie z. B. Typ-1-Diabetes, Thyreoiditis, Colitis ulcerosa, rheumatoide Arthritis und Zöliakie.

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