Immunadsorptions-Therapie

Praxis-Depesche 19/2001

Immunglobulingabe - nur Nebenwirkungen

Patienten mit schwerer Autoimmunerkrankung erhalten nach einer Immunadsorptions-Therapie häufig Immunglobuline, um die IgG-Spiegel anzuheben und das Infektionsrisiko zu senken. Ob dieser Effekt auch eintritt und welche Nebenwirkungen auftreten, wurde in einer Studie untersucht.

Die 35 Teilnehmer litten an einem Morbus Basedow, einer Myasthenia gravis, einem systemischen Lupus erythematodes oder anderen Autoimmunerkrankungen und wurden mit Langzeit-Immunadsorptionstherapie behandelt. Im Rahmen der Studie erhielten 17 Patienten anschließend Immunglobuline, 18 Patienten nicht. Nach zweimaliger Immunadsorption innerhalb von drei Tagen war eine IgG-Reduktion um 95,0% erreicht. Entsprechend waren auch die pathogenen Autoantikörper vermindert. Die Substitution mit Immunglobulinen (0,14 g/kg) erhöhte die IgG-Spiegel nicht, war aber mit einer hohen Inzidenz ernster Nebenwirkungen belastet (z. B. Schüttelfrost, Erbrechen, schwere Hypotonie). Bei 24% der Patienten musste die Therapie deswegen abgebrochen werden. Die Infektionshäufigkeit war in beiden Gruppen gleich hoch.

Quelle: Schmaldienst, S: Intravenous immunoglobulin application following immunoadsorption: benefit or risk in patients with autoimmune diseases?, Zeitschrift: RHEUMATOLOGY, Ausgabe 40 (2001), Seiten: 513-521

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