Schubförmige multiple Sklerose

Praxis-Depesche 10/2002

Immunmodulations-Effekt mit MRT-Surrogatmarker belegt

MS-typische Befunde im konventionellen Kernspintomogramm gelten in klinischen Studien als Surrogatmarker für Aktivität und Progredienz der demyelinisierenden Erkrankung sowie für therapeutische Wirkungen. Nun wurde anhand der Daten einer Therapiestudie zu Glatirameracetat untersucht, ob die MRT-Parameter auch den formalen Kriterien für Surrogatmarker genügen.

In der Doppelblindstudie mit 293 Patienten mit schubförmig verlaufender MS wurde durch die neunmonatige Glatirameracetat-Behandlung nicht nur die jährliche Schubrate (- 28% gegenüber Plazebo) gesenkt; auch die Krankheitsaktivität anhand der MS-Läsionen im MRT wurde signifikant reduziert. Auf die Daten der Studie wurden nun die vier operationalen Kriterien nach Prentice (1989) angewendet. Werden sie erfüllt, darf ein Surrogatmarker als valide gelten. Im Einzelnen wurde die Validität der zahlenmäßigen Reduktion neuer Gadolinium-anreichernder MS-Läsionen (- 40%), der prozentualen Veränderungen der Läsionsvolumina in den T2-gewich-teten Aufnahmen (- 12%) und ein aus beiden Endpunkten zusammengesetzter Score geprüft. Die Analyse ergab, dass sich alle geprüften MRT-Parameter stringent gemäß der Vorgaben der Prentice-Kriterien für valide Surrogatmarker verhielten. Der zusammengesetzte MRT-Score beispielsweise korrelierte einerseits direkt mit der Schubsenkung als klinischem Endpunkt und andererseits mit der Größe des Therapieeffekts von Glatirameracetat auf die Schubrate signifikant. (JL)

Quelle: Sormani, MP: MRI metrics as surrogate markers for clinical relapse reate in relapsing-remitting MS patients, Zeitschrift: NEUROLOGY, Ausgabe 58 (2002), Seiten: 417-521

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