Kombinierte Checkpoint-Blockade

Praxis-Depesche 4/2018

Immunvermittelte Nebenwirkungen vorhersagen

Bei Melanom-Patienten ist die Kombination der beiden Checkpoint-Inhibitoren gegen CTLA-4 und PD1 wirksamer als die jeweilige Monotherapie. Allerdings verursacht die Intensivbehandlung häufig schwere immunvermittelte Nebenwirkungen.

Um die Rolle der B-Zellen bei der Kombinationstherapie zu untersuchen, verfolgten US-Forscher detailliert die Veränderungen dieser Zellen nach dem ersten Therapiezyklus bei 39 Patienten. 23 von ihnen erhielten eine kombinierte Checkpoint-Blockade gegenCTLA- 4 und PD1 und je acht eine Monotherapie gegen eines der Moleküle.
Bei den Patienten mit Kombinationstherapie sank die Anzahl der zirkulierenden B-Zellen nach dem ersten Zyklus signifikant ab, während die CD21lo-B-Zellen und Plasmablasten anstiegen. Weitere Analysen identifizierten CD21lo-Memory-B-Zellen als das spezifische Target der kombinierten Checkpoint-Blockade. Bei manchen Patienten wurde nach der kombinierten Checkpoint- Blockade zudem eine erhöhte Klonalität der zirkulierenden B-Zellen beobachtet, die aber nicht auf die überwiegende Expansion eines einzigen Klons zurückzuführen war. Schließlich konnten die Autoren zeigen, dass Patienten mit diesen frühen Veränderungen der B-Zellen ein deutlich erhöhtes Risiko hatten, innerhalb von sechs Monaten schwere immunvermittelte Nebenwirkungen (Grad 3 bis 4) zu entwickeln: Sie traten bei 10 der 23 kombiniert behandelten Patienten auf, aber nur bei je einem Monotherapie-Patienten.
Aus Sicht der Autoren sollte untersucht werden, ob diese Patientengruppe präventiv eine B-Zell-gerichtete Therapie erhalten sollte, um die Sicherheit und Verträglichkeit der kombinierten Checkpoint-Blockade bei ihnen zu verbessern. BA
Quelle:

Das R et al.: Early B cell changes predict autoimmunity following ... J Clin Invest 2018, 128(2): 715-20

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