Das Hepatitis-B-Virus wird über Blut und Schleimhaut, vor allem bei Sexualkontakten übertragen. Da eine kausale Therapie der Hepatitis-B-Infektion nicht möglich ist, kommt der Impfung (sie wird von den Kassen finanziert) große Bedeutung zu. Gerade im Jugendalter ist das Infektionsrisiko durch erste Sexualkontakte, Tätowierung und Piercing (auch kontaminierte Spritzen bei Drogenkonsum) besonders groß. In einer Studie wies nur ein Drittel von Schülern der Klassenstufen 6 bis 9 einen kompletten HBV-Impfschutz auf. Zwei Drittel der deutschen Jugend sind demnach nicht ausreichend geschützt. Die Pertussis-Durchimpfungsrate der Säuglinge ist erfreulich hoch. Dies gilt jedoch nicht für Heranwachsende (vor allem in Ostdeutschland), da der Impfschutz nicht lebenslang anhält. Die STIKO empfiehlt deshalb eine Impfung im Alter von elf bis 17 Jahren. Durch Information und Aufklärung sollte die bisher schlechte Akzeptanz der Auffrischimpfung verbessert werden. Einen Beitrag dazu leistet ein neuer Vierfachimpfstoff (Pertussis, Polio, Tetanus, Diphtherie), der eine Mehrfachauffrischung des Impfschutzes mit einem einzigen Stich ermöglicht. Die Vakzine ist hochwirksam und sehr gut verträglich. Die Auffrischimpfung verlängert die Immunität gegen Keuchhusten um mindestens zehn Jahre.
Kombi-Vakzine
Praxis-Depesche 13/2002
Impflücken bei Keuch-husten und Hepatitis B schließen
Noch immer gibt es in Deutschland Lücken beim Schutz gegen Hepatitis B und gegen Pertussis, insbesondere bei Neun- bis 17-Jährigen. Beide Lücken könnten mit Einzel- bzw. neuen Mehrfachimpfstoffen leicht geschlossen werden.