Zur Unterscheidung zwischen trachealer und ösophagealer Lage des Tubus gibt es viele Studien. Die falsche Lage in der Speiseröhre ist ein allseits bekanntes Problem. Schwere Komplikationen kann es aber auch geben, wenn das Rohr zur Beatmung in einem Hauptbronchus steckt. Hypoxie infolge Atelektase der betroffenen Lunge, Hyperinflation, Barotrauma und Pneumothorax können die Folgen sein. Eine endobronchiale Intubation ist in den USA für 2% der Beatmungsprobleme bei Erwachsenen und für 4% bei Kindern verantwortlich.
Fachgesellschaften und Lehrbücher empfehlen die beidseitige Thorax-Auskultation, um die richtige Lage des Tubus zu verifizieren. In 60% der Fälle von endobronchialer Intubation hört man aber symmetrische Atemgeräusche. Inzwischen werden verschiedene Methoden benutzt, um die Tubus-Position zu sichern.
Eine Arbeitsgruppe aus Wien verglich bei 160 chirurgischen Patienten vier Methoden der Kontrolle: 1) bilaterale Auskultation, 2) Beobachtung und Palpation der Thorax-Exkursionen, 3) Beachtung der eingeführten Tubuslänge, 4) eine Kombination der genannten Methoden. Bei einem Teil der Patienten war der Tubus unter fiberoptischer Kontrolle 2,5 bis 4 cm oderhalb der Carina, bei den anderen Patienten absichtlich in den rechten Hauptbronchuus platziert worden.
Mit der Auskultation erkannten 55% der jungen Assistenzärzte die falsche Lage nicht; erfahrene Anästhesisten waren signifikant besser. Noch schlechter schnitt die Thorax-Beobachtung ab. Ziemlich sensitiv war die Messung der Tubuslänge und optimal (natürlich) die Kombination aller Methoden. In der Spezifität (Erkennen einer korrekten Tubus-Lage) waren alle Methoden vergleichbar.
Als optimale Tubuslänge ermittelte man 20 cm bei Frauen und 22 cm bei Männern. Die Methode, sich nach der Einführtiefe zu richten, erscheint den Autoren besonders empfehlenswert für Anfänger; aber auch Experten fahren gut damit. WE