Herzinsuffizienz

Praxis-Depesche 18/2005

Indikationserweiterung für kardioprotektives Sartan

Vier von zehn Patienten entwickeln nach einem Herzinfarkt eine Herzinsuffizienz oder eine linksventrikuläre Dysfunktion, verbunden mit einem erhöhten Sterberisiko. Diese Patienten können nach einer Indikationserweiterung jetzt mit dem blutdrucksenkenden und organschützenden Valsartan besser versorgt werden.

Als erster AT1-Blocker ist Valsartan bei Herzinsuffizienz infolge Infarkt und bei chronischer Herzinsuffizienz zugelassen. Es wurde bereits mit dem Empfehlungsgrad IA in die europäischen und deutschen Leitlinien zur Therapie der chronischen Herzinsuffizienz aufgenommen. Basis für die Indikationserweiterung waren zwei große Studien, die VALIANT-Studie (Valsartan in Acute Myocardial Infarction) und die Val-HeFT-Studie (Valsartan in Heart Failure). In der VALIANT-Studie reduzierte Valsartan in einer Dosierung von zweimal täglich 160 mg das Sterberisiko ebenso wirksam wie der ACE-Hemmer Captopril. Es stellt somit eine Alternative für Patienten dar, die keinen ACE-Hemmer vertragen, so Prof. Helmut Drexler, Hannover. In der VaL-HeFT-Studie wurde Valsartan zusätzlich zur Standardtherapie aus ACE-Hemmer und Betablocker bei Patienten mit Herzinsuffizienz (meist Stadium III) eingesetzt. In der Gesamtpopulation senkte Valsartan den kombinierten Endpunkt "Gesamtmortalität + Morbidität" um 13%. Bei den Patienten, die keinen ACE-Hemmer vertrugen, konnte die Gesamtmortalität sogar um 33% gesenkt werden. Nun steht ein Medikament zur Verfügung, das in den wichtigsten Situationen des "kardiovaskulären Kontinuums" eingreift, kommentierte Prof. Rainer Düsing, Bonn, beginnend bei den Risikofaktoren Bluthochdruck und diabetische Nephropathie über Komplikationen der Arteriosklerose wie Herzinfarkt bis hin zur Herzinsuffizienz. (Ay)

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