Wirksame und verträgliche Therapieoption

Praxis-Depesche 9-10/2020

Individualisierte Schmerztherapie mit 24-Stunden-Hydromorphon

Besonders bei multimorbiden, geriatrischen Patienten ist die Verträglichkeit von Opioiden entscheidend, da diese täglich eine Reihe von verschiedenen Medikamenten einnehmen müssen.
Gibt es Unterschiede in der Wirksamkeit und Verträglichkeit typischer Opioidagonisten? Eine qualitative Analyse des Behandlungsverlaufs von 16.762 Patienten mit tumorbedingten Schmerzen auf der Grundlage von Real-World-Daten des DGS-PraxisRegister Schmerz hat sich dieser Fragestellung angenommen. Die Ergebnisse der Studie von Überall et al., die von DGS-Präsident Dr. Johannes Horlemann, Kevelaer, während des Deutschen Schmerz- und Palliativtags vorgestellt wurden, legen dar, dass eine individualisierte Schmerztherapie einen entscheidenden Einfluss auf den Therapieerfolg und die Lebensqualität der Patienten haben kann. Besonders hervorzuheben waren 24-Stunden- Hydromorphon-Präparate (HAL): Nur 5 % der Patienten, die eines dieser Präparate erhielten, brachen die Therapie aufgrund von Verträglichkeitsproblemen ab, wohingegen 35,8 % aller mit Morphin-Behandelten die Therapie vorzeitig abbrechen mussten. Das 24-Stunden-Hydromorphon erwies sich laut der DGS-Analyse gegenüber Morphin, Oxycodon und transdermalen Systemen im Versorgungsalltag bei Patienten mit Tumorschmerzen genauso wie bei Nicht-Tumorschmerzen als wirksame und verträgliche Therapieoption. Aus diesem Grund präferiere die DGS-Praxisleitlinie bei Tumorschmerz Hydromorphon, so das Fazit. AT
Quelle: Online-Symposium: „Schmerzmedizin bis ins hohe Alter!?!“, im Rahmen des Deutschen Schmerz- und Palliativtags 22.7.2020

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