48. Jahrestagung der EASD

Praxis-Depesche 4/2013

Individualisierte Therapie bei Typ-2-Diabetes

Anfang Oktober 2012 fand in Berlin die Jahrestagung der European Association for the Study of Diabetes (EASD) statt. Zu dem Kongress, der nach Ansicht von Experten genauso bedeutend ist wie die Jahrestagung der American Diabetes Association (ADA), kamen etwa 18 000 Teilnehmer aus knapp 130 Ländern. In den 1270 Vorträgen und Postern wurden zahlreiche Daten zu Grundlagenforschung, neuen Therapieoptionen, Epidemiologie sowie psychologischen Aspekten von Typ-1- und Typ-2-Diabetes präsentiert.

Die Wirkstoff-Pipeline zur Behandlung insbesondere des Typ-2-Diabetes ist derzeit prall gefüllt: So wurden auf dem EASD u. a. zahlreiche Studienergebnisse zur neuen Klasse der SGLT-2-Inhibitoren (z. B. Dapagliflozin, Luseogliflozin und Canagliflozin), zu neuen Inkretin-basierten Substanzen wie z. B. Semaglutid und Lixisenatid sowie neuen DPP-4-Inhibitoren wie etwa Alogliptin und Saxagliptin präsentiert. Aber auch für neue kurz- und langwirkende Insuline (z. B. Insulin degludec, LY 2605541) gab es vielversprechende Daten.

Positionspapier der EASD für Typ-2-Diabetes

Die immer größere Vielfalt an Medikamenten zur Behandlung von Typ-2-Diabetes schlägt sich auch in dem aktuellen Positionspapier, das gemeinsam von EASD und ADA erarbeitet wurde, nieder. Entsprechend häufig wurde das von Prof. Silvio Inzucchi,New Haven, Conecticut, publizierte Statement im Rahmen des Kongresses dis- kutiert: So werden im Vergleich zu bisherigen Algorithmen im Positionspapier die Patienten deutlich stärker in den Entscheidungsprozess einbezogen. Bei der Auswahl eines bestimmten Therapeutikums werden beste verfügbare Evidenz mit klinischer Erfahrung und den Vorlieben des Patienten kombiniert. Ziel der Behandlung ist es, die Blutzuckerwerte so weit zu reduzieren, dass das Risiko von Langzeitkomplikationen minimiert wird, potenziellen Nebeneffekten wie Hypoglykämien oder Gewichtszunahme aber Rechnung getragen wird. Dies gilt insbesondere bei älteren, multimorbiden Patienten.

Bessere Zertifizierung für medizinische Geräte gefordert

Medizinische Geräte (Devices) wie Blutzuckermessgeräte, Glukosesensoren zur kontinuierlichen BZ-Messung oder Insulinpumpen sind heute aus der Diabetestherapie nicht mehr wegzudenken. Im Rahmen ihrer Jahrestagung kritisierte die EASD, dass die Marktzulassung dieser Geräte in Europa viel weniger streng ist als die für Arzneimittel, obwohl ihre korrekte Funktionsweise für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Patienten essenziell ist.

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