Zur MS-Therapie im Kindes- und Jugendalter liegen derzeit keine kontrollierten Studien vor. Neben intravenöser Gabe von Kortikosteroiden und Immunglobulinen, Cyclophosphamid und Azathioprin in schweren Fällen wurden auch INF-b-1a und -1b schon erfolgreich eingesetzt. Nun wurden 16 Patienten unter 18 Jahren mit IFN-b-Präparaten behandelt. Vier Patienten (25%) mit anhaltend hoher Schubfrequenz beendeten die Therapie aufgrund mangelnden Ansprechens. Der Behinderungsgrad blieb stabil, die MRT-Aufnahmen zeigten einen Stillstand in drei und eine Verschlechterung in sechs Fällen. Nebenwirkungen wie grippeartige Beschwerden bei elf Patienten, eine isolierte Myalgie und ein lokales Erythem in je drei Fällen waren zumeist milder Art und führten zu keinem Behandlungsabbruch. Eine Transaminasen-Erhöhung, die sich spontan normalisierte, war die einzige unerwünschte hepatische Nebenwirkung. Zwischen den unter und über 16-Jährigen ergaben sich bezüglich Wirkung und Verträglichkeit keine Unterschiede. (JL)
Mäßig effektive MS-Therapie
Praxis-Depesche 23/2001
INF-b-Behandlung bei Kindern und Jugendlichen sicher
Französische Neuropädiater präsentieren eine Fallserie von Patienten mit MS mit Erkrankungsbeginn im Kindes- und Jugendalter. Auch bei diesen Patienten ist die Behandlung mit Interferon-b sicher und gut verträglich.
Quelle: Mikaeloff, Y: Interferon-beta treatment in patients with childhoff-onset multiple sclerosis, Zeitschrift: JOURNAL OF PEDIATRICS, Ausgabe 139 (2001), Seiten: 443-446