Positiver Corona-Schnelltest

Corona trotz mRNA-Impfung

Praxis-Depesche 12/2021

Infektion schützt vor Impfdurchbrüchen

Sind Personen, die nach einer Infektion mit SARS-CoV-2 mit einer mRNA-Vakzine geimpft werden, besser gegen einen späteren erneuten Virusnachweis geschützt als Personen, die vor ihrer Impfung keine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus durchgemacht haben? Dieser Frage widmete sich eine Forschergruppe aus Katar.
Die Wissenschaftler werteten die Daten von rund 390.000 Menschen aus, die zwischen Dezember 2020 und September 2021 mit der BNT162b2-Vazine (BioNTech/ Pfizer) geimpft worden waren, sowie von rund 228.000 Personen, die den Impfstoff mRNA-1273 des Pharmakonzerns Moderna erhalten hatten. Je etwa ein Viertel der Geimpften beider Gruppen hatte im Vorfeld der Impfung eine mittels PCR-Test bestätigte SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht.
Die kumulative Inzidenz eines erneut positiven PCR-Tests aus einem Nasenrachenabstrich frühestens 14 Tage nach der zweiten BNT162b2-Impfdosis betrug nach 120 Tagen Nachbeobachtungszeit in der Gruppe der zuvor infizierten Impflinge 0,15 %, ohne Vorinfektion dagegen 0,83 %. Die durchgemachte Virusinfektion reduzierte dabei das Risiko für einen erneuten Virusnachweis um 82 %. Die kumulative Infektionsinzidenz im Kollektiv der mRNA-1273-geimpften Personen betrug nach Vorinfektion 0,11 und ohne Vorinfektion 0,35 %. Hier errechnete sich ein um 65 % geringeres Infektionsrisiko nach durchgemachter Virusinfektion.
Auch der Zeitpunkt der ersten SARS-CoV- 2-Infektion spielt für die Schutzwirkung eine Rolle, berichten die Forscher abschließend: In beiden Impfkollektiven bestand ein deutlich stärkerer Schutz vor einer Durchbruchinfektion, wenn zwischen der Erstinfektion und der ersten Impfstoffgabe sechs Monate oder mehr vergangen waren. LO
Quelle: Abu-Raddad LJ et al.: Association of prior SARS-CoV-2 Infection with risk of breakthrough infection following mRNA ... JAMA 2021; 326(19): 1930-9
ICD-Codes: U07.1
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