Ein 28-jährige Frau stellt sich in der Notaufnahme vor und klagte über Zuckungen der Gesichtsmuskulatur, Augenrollen nach oben mit Abweichung der Kopfhaltung nach rechts sowie Verspannungen der Nackenmuskulatur. Sie war tachykard und schwitzte stark. Vier Wochen zuvor war sie von einer Reise nach Kenia zurückgekehrt; sie hatte alle empfohlenen Impfungen durchführen lassen und auch die Medikamente zur Malariaprophylaxe eingenommen. Zehn Tage vor dem Auftreten der Symptome litt sie an Flankenschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Der Hausarzt hatte ihr unter V. a. eine Harnwegsinfektion ein Antibiotikum verschrieben. Jetzt lautete die Verdachtsdiagnose Tetanus. Auf der Intensivstation verschwanden die Symptome vollständig. Einen Tag später stellte sich heraus, dass der Hausarzt wegen der persistierenden Übelkeit der Patientin Metoclopramid verschrieben hatte. So wurde die Diagnose in akute Dystonie nach Metoclopramid-Einnahme geändert.
Praxis-Depesche 20/2007
Infektionskrankheit oder Medikamenten-Nebenwirkung?
Ein 28-jährige Frau stellt sich in der Notaufnahme vor und klagte über Zuckungen der Gesichtsmuskulatur, Augenrollen nach oben mit Abweichung der Kopfhaltung nach rechts sowie Verspannungen der Nackenmuskulatur. Sie war tachykard und schwitzte stark. Vier Wochen zuvor war sie von einer Reise nach Kenia zurückgekehrt; sie hatte alle empfohlenen Impfungen durchführen lassen und auch die Medikamente zur Malariaprophylaxe eingenommen. Zehn Tage vor dem Auftreten der Symptome litt sie an Flankenschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Der Hausarzt hatte ihr unter V. a. eine Harnwegsinfektion ein Antibiotikum verschrieben. Jetzt lautete die Verdachtsdiagnose Tetanus. Auf der Intensivstation verschwanden die Symptome vollständig. Einen Tag später stellte sich heraus, dass der Hausarzt wegen der persistierenden Übelkeit der Patientin Metoclopramid verschrieben hatte. So wurde die Diagnose in akute Dystonie nach Metoclopramid-Einnahme geändert.
Quelle: Dingli, K: Tetanus versus acute dystonic reaction caused by metoclopramide, Zeitschrift: BRITISH MEDICAL JOURNAL, Ausgabe 334 (2007), Seiten: 899-900