Typ-1-Diabetiker

Praxis-Depesche 7/2016

Infektionsrisiko bei Nephropathie

Dass der Diabetes mellitus eine immunsupprimierende Erkrankung darstellt, gilt als gesichert. Im Rahmen einer Studie bei Typ-1-Diabetikern konnte jetzt gezeigt werden, dass das Risiko für bakterielle Infektionen mit der Schwere der Nephropathie korreliert.

Im Rahmen einer Registerstudie mit 4748 Typ-1-Diabetikern wurde das Risiko für eine bakterielle Infektion verglichen mit dem einer Population von Stoffwechselgesunden. Dabei ergab sich eine Zunahme des Risikos um das 2,3-fache. Als entscheidender Risikofaktor konnte das Vorliegen einer diabetischen Nephropathie identifiziert werden, wobei sich eine strenge Korrelation zwischen dem Ausmaß der Nephropathie und der Häufigkeit einer bakteriellen Infektion fand, und zwar unabhängig davon, ob der Patient ambulant oder stationär behandelt wurde. Bei Vorliegen einer Mikroalbuminurie war das Risiko nur um den Faktor 1,23, bei einer Makroalbuminurie um den Faktor 1,97, bei Dialysepflichtigkeit um den Faktor 11,2 und bei Patienten mit einer Nierentransplantation um den Faktor 6,72 erhöht. Auch die Notwendigkeit für eine Antibiose war bei den Typ-1-Diabetikern mit Nephropathie erhöht im Vergleich zu Diabetikern ohne Nephropathie. Dabei fand sich auch eine Korrelation zwischen Antibiotikaverbrauch und Ausmaß der Nephropathie. PS

Quelle:

Simonsen JR et al.: Bacterial infections in patients ... BMJ Open Diabetes Res Care 2015; 3: e000067

ICD-Codes: A49.9

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