Es fanden sich 13 Kinder mit schwerer Pneumokokken-Pneumonie, die bisher völlig gesund gewesen waren. Diese Kinder hatten entweder ein Empyem oder einen Lungenabszess, der operativ versorgt werden musste. Fast die Hälfte (46%) der Pneumonie-Kinder hatte sieben bis 28 Tage vor der Erkrankung eine grippeänhnliche Erkrankung durchgemacht, aber nur 12% der Kontrollkinder. Auch die Haushaltsmitglieder der Pneumonie-Kinder hatten in den vier Wochen vor der Erkrankung häufiger eine grippeähnliche Erkrankung (23% vs. 10%). Tests auf H1N1-Antikörper waren positiv bei 77% der Pneumonie-Kinder und 44% der Kontrollkinder. Eine Grippeimpfung könnte wahrscheinlich auch vor schweren bakteriellen Folgekrankheiten der Influenza schützen. (UB)
Schwere Pneumonien bei Kindern
Praxis-Depesche 20/2000
Influenza begünstigt Pneumokokken
In Iowa erkrankten 95/96 viele Kinder an einer schweren Pneumokokken-Pneumonie. Zeitgleich grassierte eine Influenza A (H1N1). In einer Fall-Kontroll-Studie wurde untersucht, ob die Grippe der Pneumokokken-Pneumonie Vorschub leistete.
Quelle: O'Brien, KL: Severe pneumococcal pneumonia in previously healthy children: the role of prededing influenza infection, Zeitschrift: CLINICAL INFECTIOUS DISEASES, Ausgabe 30 (2000), Seiten: 784-789