Die Wirkung der neuen Immuntherapeutika setzt voraus, dass der Tumor mit Entzündungszellen, vor allem CD8+-T-Zellen, infiltriert ist. Die Mikroumgebung mancher Malignome ist aber eine immunologische Wüste; man spricht dann von „kalten“ Tumoren. Um sie einer Immuntherapie zugänglich zu machen, muss man sie in „heiße“ Tumoren umwandeln.
Eine Mega-Arbeitsgruppe prüfte die These, dass man durch Einbringen fremder Antigene eine Infiltration von Krebsgewebe mit Immunzellen induzieren kann. Man setzte für diesen Zweck bei Mäusen, denen Tumorzellen eingeimpft worden waren, in verschiedener Weise modifizierte Influenza-Vakzine ein, auch solche, die der saisonalen Zusammensetzung eines solchen Impfstoffs entsprachen. Man stellte fest, dass die I njektion a ktiver I nfluenzaviren in die Lunge das Tumorwachstum bremste. Offenbar kann man mit der intratumoralen Injektion eines Influenza- Impfstoffs immunologisch kalte Tumoren in heiße verwandeln, die dann angreifbar für eine Therapie mit Checkpoint-Inhibitoren sind. Die Injektion kann aber auch schon per se das Tumorvolumen verkleinern und sie wirkt auch bei Malignomen, die resistent gegen Checkpoint-Hemmern sind. WE