Management der Osteoporose

Praxis-Depesche 24/2001

Initialfraktur als Warnzeichen

Knochenbrüche auf dem Boden einer Osteoporose haben für die Betroffenen oft schwerwiegende Folgen und verursachen hohe Kosten. Der adäquaten Prophylaxe und Therapie der Osteoporose kommt daher große Bedeutung zu.

Da die verminderte Knochendichte an sich keine Beschwerden verursacht, ist das erste Symptom der Osteoporose oft eine durch ein minimales Trauma verursachte Fraktur. In diesen Fällen ist eine Messung der Knochendichte ebenso indiziert wie bei Personen mit mehreren der folgenden Risikofaktoren: Hypogonadismus, niedrigem Körpergewicht, Rauchen, hohem Alkoholkonsum, Schilddrüsendysfunktion, Steroidtherapie, körperlicher Inaktivität und bei Frauen zusätzlich frühe Menopause, späte Menarche und länger dauernde sekundäre Amenorrhö. Für die Prävention von Frakturen steht bei Frauen in der Perimenopause an erster Stelle die Hormonersatztherapie, die allerdings nur bei längerfristiger Einnahme wirksam ist. Generell lässt sich das Frakturrisiko auch durch mäßige körperliche oder sportliche Belastung senken. Bei Patienten in höherem Alter, vor allem wenn sie im Heim leben, empfiehlt sich die Substitution von Kalzium (1000-1500 mg/d) und Vitamin D (800 IU/d). Die manifeste Osteoporose wird mit Bisphosphonaten behandelt; die Raten der Frakturen an Wirbelsäule, Hüfte und Handgelenk werden dadurch um bis zu 50% reduziert. Da die Knochenmasse nach Abbruch der Pharmakotherapie offenbar etwa ein Jahr stabil bleibt, kann die Behandlung in Zyklen durchgeführt werden. (re)

Quelle: Stephen, AB: The management of osteoporosis, Zeitschrift: JOURNAL OF BONE AND JOINT SURGERY. BRITISH VOLUME, Ausgabe 83 (2001), Seiten: 316-323

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