In Berlin wurde untersucht, ob durch eine Strategie, die sich primär am Bauchumfang des Feten orientiert, ein vergleichbares Outcome wie durch ausschließliche BZ-Kontrolle erzielt werden kann. Dazu wurden 199 Schwangere mit Gestationsdiabetes randomisiert entweder strikt bei Nüchtern BZ > 90 mg/dl oder 2h postprandial > 120 mg/dl auf Insulin eingestellt, oder (Ultraschall-Gruppe) erhielten Insulin nur bei einem Nüchtern-BZ > 120 mg/dl oder einem 2-h-Wert > 200 mg/dl oder bei einem mit Ultraschall gemessenen fetalen Bauchumfang über der 75. Perzentile. Die Indikation zur Insulintherapie wurde vergleichbar häufig gestellt (in 30% bzw. 40% der Fälle) und im Mittel in beiden Gruppen acht Wochen fortgeführt. In der Ultraschallgruppe gab nie der BZ-Wert, sondern immer die Bauchzirkumferenz den Ausschlag zur Insulineinstellung. 34% der Frauen in der Ultraschall-Gruppe wären anders therapiert worden, hätten sie sich im BZ-Studienarm befunden. Es ergaben sich keine Unterschiede zwischen den Gruppen bezüglich Kaiserschnitt-Rate, large-for-date oder small-for-date-Babys, kindlicher Hypoglykämie oder Aufnahme auf der Neugeborenen-Intensivstation.
Gestationsdiabetes
Praxis-Depesche 8/2004
Insulintherapie je nach Ultraschall starten?
Das Standard-Procedere bei Gestationsdiabetes - Insulin je nach Blutzucker-Spiegel - erfordert eine engmaschige Kontrolle auch bei Niedrig-Risiko-Schwangerschaften.
Quelle: Schaefer-Graf, UM: A randomized trial evaluating a predominately fetal growth-based strategy to guide management of gestational diabetes in caucasian women, Zeitschrift: DIABETES CARE, Ausgabe 27 (2004), Seiten: 297-302