Der „Systolic Blood Pressure Intervention Trial“ (SPRINT) sollte vor sechs Jahren die Frage beantworten, ob bei arterieller Hypertonie und erhöhtem kardiovaskulären Risiko ein systolischer Zielblutdruck von < 120 mmHg einem von < 140 mmHg prognostisch überlegen ist. 50 % der 9.361 Studienteilnehmer (im Durchschnitt 68 Jahre alt) mit einem erhöhten kardiovaskulären Risiko und einem Ausgangsblutdruck von 140/80 mmHg wurden zu einer intensiven Blutdrucksenkung auf < 120 mmHg randomisiert. Die andere Hälfte der Teilnehmer sollte den Blutdruck bei 140 mmHg halten.
Die Studie wurde 2015 vorzeitig beendet, da die aggressive Blutdrucksenkung ihr Ziel erreicht hatte. Die Hazard-Ratio (HR) für den kombinierten primären Endpunkt aus Myokardinfarkt, akutem Koronarsyndrom, Schlaganfall, akut dekompensierter Herzinsuffizienz und kardiovaskulär bedingtem Tod betrug 0,73 (p < 0,001), für die Gesamtmortalität 0,75 (p = 0,006). Nach sechs Jahren folgte nun die finale Analyse. Die Endergebnisse unterscheiden sich nur minimal von den nach dem vorzeitigen Abbruch erhobenen Werten. Der primäre Endpunkt wurde in der Post-Interventionsphase unter intensiver Therapie pro Jahr von 1,77 % der Patienten und von 2,40 % der Patienten der Vergleichsgruppe erreicht. Die Gesamtmortalität lag unter intensiver Behandlung bei 1,06 % und in der Vergleichsgruppe bei 1,41 % pro Jahr (HR 0,75). Auch hier wurden die Zahlen der vorläufigen Analyse weitgehend bestätigt. Auch die Kombination der Ergebnisse aus der Interventions- und der Post-Interventionsphase führte unter der intensiven Therapie zu signifikant niedrigeren Raten hinsichtlich des primären Endpunkts und der Gesamtmortalität (HR 0,76, p < 0,001 bzw. HR 0,79, p = 0,009).
Schwere Nebenwirkungen traten während der Studienphase selten auf. Allerdings waren Hypotonien, Elektrolytstörungen, Nierenversagen und Synkopen in der Gruppe mit dem niedrigeren Zielblutdruck etwas häufiger (bei ≤ 4 % pro Ereignis). GS