Krebsbewältigung

Praxis-Depesche 24/2000

Interesse an Alternativmedizin positives Zeichen

Krebspatienten suchen häufig Hilfe in der Komplementär- oder Alternativmedizin. Ob diese Patienten öfter unter psychischen Störungen leiden oder die schulmedizinische Behandlung vernachlässigen, sollte eine Studie klären.

172 Krebspatienten wurden zu ihrem Interesse an der Komplementär- und Alternativmedizin (KAM) befragt. Seelische Belastung und Krankheitsbewältigung wurden mittels des Hospital Anxiety and Depression Scale und Hornheide Questionnaire bestimmt. Konkrete alternativ- oder komplementärmedizinische Erfahrungen hatten 24,4% der Befragten. 31,4% bekundeten ihr Interesse daran. In der logistischen Regressionsanalyse ergaben sich drei unabhängige Prädiktoren für die Anwendung oder das Interesse an KAM: jüngeres Alter, progressive Krebserkrankung, aktive Bewältigungsstrategien. Patienten mit KAM-Erfahrung oder Interesse hatten nicht häufiger psychische Störungen, geringere soziale Unterstützung, weniger Vertrauen in die Schulmedizin oder schlechtere Therapie-Compliance als die anderen.

Quelle: Söllner, W: Use of Complementary and Alternative Medicine by Cancer Patients is not Associated wilth Perceived Distress or Poor Compliance with Standard Treatment but with Active Coping Behavior, Zeitschrift: CANCER, Ausgabe 89 (2000), Seiten: 873-880

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