Die Interaktion von Krankheitserregern, einschließlich Bakterien des Darms, mit dem Immunsystem von Säugern ist heute Gegenstand einer weltweiten intensiven Forschung, und eine Dysbiose der Darmmikrobiota wird heute mit zahlreichen chronischen Erkrankungen in Zusammenhang gesehen. Genannt seien hier die Entwicklung und Progression einer chronischen Nierenerkrankung, kardiovaskuläre Komplikationen, Fettleibigkeit und der Typ-2-Diabetes.
Hohe Serumwerte von Lipopolysacchariden (LPS), einem sehr potenten Endotoxin – Hauptbestandteil der äußeren Zellwand von Gram-negativen Bakterien (Gattung Bacteroides) im Darm – werden hier unter anderem mit pathologischen Prozessen in Zusammenhang gebracht. Andererseits ist es wichtig zu wissen, dass LPS eine essenzielle Rolle für das Immunsystem bei der bakteriellen Erkennung spielt und hauptverantwortlich für die Aktivierung der angeborenen Immunität durch Gram-negative Bakterien ist. Die positiven und negativen Folgen dieser Aktivierung, das heißt die Bildung einer adäquaten Infektionsabwehr und die Entstehung von pathologischen Symptomen sowie die zugrunde liegenden Mechanismen, werden hauptsächlich in der Forschung im Mausmodell untersucht. Die vorliegende Studie allerdings untersuchte gesunde Probanden und Patienten mit Typ-2-Diabetes mit chronischer Nierenerkrankung (T2DMCKD), die jedoch noch nicht dialysepflichtig waren. Die Studie ergab, dass die Gattung Bacteroides in Proben von Patienten (T2DM-CKD) mit chronischer Nierenerkrankungen im Endstadium tatsächlich weit verbreitet waren. MMH