Risikogruppen sind bekannt

Praxis-Depesche 8/2012

Intraepitheliale Neoplasie und Analkarzinom frühzeitig erkennen

Weshalb sich das lohnt, erklärt der Leiter der Abteilung für gastrointestinale Chirurgie des Queens Medical Centre Campus der Universität Nottingham gemeinsam mit einem Kollegen. Eine OP ist heute fast nur mehr in fortgeschrittenen Fällen die erste Therapiemaßnahme. Sonst kann zunächst konservativ vorgegangen werden.

Analkarzinome machen ca. 4% der ma­lignen Kolontumoren aus. Seit 1975 hat sich die Inzidenz ungefähr verdoppelt. Nach Beobachtungen sind Personen mit genitalen HPV-Infektionen sowie Immunsupprimierte besonders gefährdet. Die Risiken sind auch höher, wenn die Anamnese HPV-Infektionen von Zervix oder Vulva und prämaligne Läsionen enthält. Die Tumor-Mehrzahl stellen Plattenepithelkarzinome; 80% haben relativ ungefährliche Vorläufer. Früh­­erkennung ist wichtig, denn das Analkarzinom lässt sich oft verhindern oder mit konservativen Strategien behandeln. Bei später Diagnose sind häufig radikale OPs mit beträchtlicher Morbidität nötig.

Im UK ist die Inzidenz am stärksten bei Frauen angestiegen. Bei Männern wie Frauen beträgt das mittlere Diagnosealter 57 Jahre. In bevölkerungsbasierten Studien war das Analkarzinom bei 90% der Betroffenen mit HPV-Infektionen assoziiert. Einen beträchtlichen Risikofaktor stellt Rauchen dar. Genitalwarzen wurden vermehrt in der Anamnese gefunden. Bei Sexualkontakten von Männern mit Männern wird die Gefahr durch eine HIV-Infektion noch erhöht.

Zu den häufigen Symptomen zählen analer Schmerz, Bluten, Ausfluss, Jucken und Ulzeration. Bei Sphinkterinfiltration sind Inkontinenz und Tenesmen möglich. In lokal fortgeschrittenen Fällen kommen perianale Infektionen und Fisteln vor. Es ist wichtig, nach tastbaren inguinalen Lymphknoten zu suchen. Fernmetastasen (radiologische Suche) finden sich bei weniger als 10% der Betroffenen, doch sind in einer Studie 40% der Patienten aus dieser Subgruppe daran verstorben. Invasive Tumoren werden manchmal bei der Exzision von Marisken oder Hämorrhoiden entdeckt. Alarmsymptome, de­nen sofortige Überweisung folgen muss, sind peri­­anale Blutung, ein tastbarer analer „Knoten“ (palpable mass) und perianale Ulzeration.

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