In der retrospektiven Kohortenstudie wurden die Daten von 1 570 361 Patienten analysiert, die sich einer Cholezystektomie unterzogen. Bei 7911 Patienten (0,5%) kam es zu einer Verletzung des Choledochus im Rahmen der OP. Bei denjenigen Patienten, die intraoperativ mittels Cholangiographie untersucht wurden, waren Choledochus-Verletzungen signifikant seltener als bei denjenigen Patienten, bei denen keine Gallenwegsdarstellung erfolgte. Das Risiko einer intraoperativen Choledochus-Verletzung ist also dann höher, wenn die intraoperative Cholangiographie nicht erfolgt. Zwar lässt sich durch die Gallenwegsdarstellung nicht jede Verletzung des Choledochus vermeiden; das Risiko ist allerdings viel geringer. Daher empfehlen die Autoren die intraoperative Cholangiographie bei jeder Cholezystektomie. (MO)
Weniger Komplikationen nach Cholezystektomie
Praxis-Depesche 16/2003
Intraoperative Gallenwegsdarstellung empfohlen
Die Cholezystektomie ist die am häufigsten durchgeführte elektive Bauch-OP in den USA. Es kommt dabei zwar selten zur Verletzung des Choledochus; diese Komplikation kann aber schwerwiegende Folgen haben. Amerikanische Mediziner haben nun untersucht, ob die routinemäßige intraoperative Darstellung des Choledochus mit Kontrastmittel eine versehentliche Verletzung vermeiden hilft.
Quelle: Talamini, MA: Routine vs selective intraoperative cholangiography during cholecystectomy, Zeitschrift: JAMA : THE JOURNAL OF THE AMERICAN MEDICAL ASSOCIATION, Ausgabe 289 (2003), Seiten: 1691-1692: , Zeitschrift: , Ausgabe ()