Vorhofflimmern

Praxis-Depesche 1-2/2021

Inzidenz von Demenz und kognitiver Dysfunktion senken

Vorhofflimmern (VF) ist der häufigste Typ kardialer Arrhythmien. Zudem mehren sich die Hinweise, dass VF zur Entwicklung einer kognitiven Dysfunktion und Demenz beitragen könnte. So demonstrierte die Rotterdam-Studie bei VF-Patienten eine zweifach höhere Häufigkeit von kognitiver Dysfunktion, und auch spätere Longitudinalstudien assoziierten ein erhöhtes Risiko. Verglichen mit der medikamentösen Therapie der Arrhythmie erreicht die Katheterablation eine geringere Zahl an akuten Episoden und verlängert die Dauer der Sinusrhythmen.
In dieser Studie wurde das Auftreten einer Demenz jeglicher Art (einschließlich Alzheimer und vaskulärer Demenz) bei Patienten untersucht, deren VF mit Ablation oder medikamentös behandelt wurde. Unter Nutzung der Daten der Koreanischen Nationalen Krankenversicherung wurden über 9.000 Patienten mit Ablation und fast doppelt so viele mit medikamentöser Therapie analysiert. Nach einem medianen Follow-up von 52 Monaten zeigte die Ablationsgruppe eine deutliche Überlegenheit bzgl. der Inzidenz der Demenz (HR 0,73). Diese Überlegenheit blieb auch nach Schlaganfalladjustierung erhalten und vergrößerte sich noch, wenn nur die erfolgreichen Ablationen berücksichtigt wurden, während erfolglose Ablationen keine signifikanten Differenzen erkennen ließen. Es ist also die erfolgreiche Ablation und nicht die Ablation selbst, die den Vorteil verschafft. VW
Quelle: Kim D et al.: Less dementia after catheter ablation for atrial fibrillation: a nationwide cohort study. Eur Heart J 2020 41: 4483-93; doi: 10.1093/eurheartj/ehaa726
ICD-Codes: I48

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