Leber- oder Knochenleiden am wahrscheinlichsten

Praxis-Depesche 12/2013

Isolierte hohe AP ohne Beschwerden: Was kann dahinter stecken?

Den Komplex „erhöhte alkalische Phosphatase“ erörtert ein Professor für „klinische Pathologie“ des New Cross Hospital, Wolverhampton, UK, mit zwei Mitarbeitern. Er arbeitet auch für die Postgraduate School of Pathology der Westmidlands Deanery in den Bereichen „chemische Pathologie“ und klinische Biochemie.

Eine 51-Jährige ohne Symptome kommt zum Kaskadenscreening auf familiäre Hypercholesterinämie. Großes Blutbild, Nieren- und Schilddrüsenfunktion, Lipidprofil, BZ, Knochen- und Leberprofil fallen normal aus bis auf eine erhöhte AP. Der nächste Schritt der Autoren stützt sich auf Fakten zur AP. Das Enzym findet sich in hohen Konzentrationen in Leber, Knochen, Nieren, Darm und Plazenta. Bei Erwachsenen stammt die AP im Serum hauptsächlich aus Leber oder Knochen. Die Werte steigen in der Gravidität und können aufgrund physiologischer Zunahme der Plazenta-AP im dritten Trimenon zwei- bis vierfach erhöht sein.

Die Referenzbereiche hängen von Alter und Geschlecht ab. Sie nehmen von 40 auf 65 Jahre allmählich zu, besonders bei Frauen. Bei rasch wachsenden Jugendlichen können sie bis zu drei- bis siebenmal höher sein.

Die Bereiche beziehen sich auf 95% der Population; 2,5% der normalen Bevölkerung liegen über der Obergrenze. Die analytische und biologische Variation bei AP im Serum betragen zusammen ca. 8%; die Werte steigen um bis zu 6%, wenn sich die Analyse einer bei Raumtemperatur gelagerten Probe um 96 h verzögert. Ein Messwert von 125 U/l könnte einen wahren Wert zwischen 108 und 143 U/l bedeuten und damit die definitionsgemäße Obergrenze überschreiten. Geringe Anstiege der Werte beruhen wahrscheinlicher auf analytischen, physiologischen oder statistischen Anomalien, als dass sie einen Hinweis auf eine Erkrankung darstellen.

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