Daten von 415 gesunden Patienten, bei denen ein Ultraschallscreening auf ein Schilddrüsenkarzinom durchgeführt wurde, verglich man mit den Daten von 415 Patienten aus einem Schilddrüsenkarzinom-Register. Vorliegen, Dauer und medikamentöse Therapie eines Diabetes flossen in die Analyse ein. Diabetische Frauen wiesen insgesamt ein um 60% geringeres Risiko für ein Schilddrüsenkarzinom auf als Männer. Eine medikamentöse Behandlung des Diabetes erhöhte das Risiko um mehr als das fünffache (OR: 5,21). Bei Diabetikern, deren Diagnose noch nicht länger als sechs Jahre bekannt war, fiel das Risiko für ein Schilddrüsenkarzinom geringer aus als bei Nicht-Diabetikern (OR: 0,58). Offenbar ist das Schilddrüsenkarzinom- Risiko in den ersten Jahren nach einer Diabetesdiagnose niedriger als bei Stoffwechselgesunden, steigt aber nach einigen Jahren an, vor allem bei Männern und medikamentöser Therapie. PS
Schilddrüsenkarzinom
Praxis-Depesche 1-2/2018
Ist das Risiko bei Typ-2-Diabetikern erhöht?
Die Inzidenz sowohl des Typ-2-Diabetes als auch des Schilddrüsenkarzinoms nehmen weltweit zu. Möglicherweise ist das kein reiner Zufall, denn der Diabetes scheint einer Studie nach das Risiko für ein Schilddrüsenkarzinom zu verändern.
Quelle:
Seo YG et al.: The association between type 2 diabetes mellitus and thyroid cancer. J Diabetes Res 2017; 5850879
ICD-Codes:
C73