Stoffwechseleinstellung

Praxis-Depesche 3/2010

Ist ein niedriges HbA1c lebensgefährlich?

Risikofaktoren müssen radikal reduziert werden – das galt lange Zeit unhinterfragt. Bei vielen ist die Forderung ja wohl gerechtfertigt; im Falle des Typ-2-Diabetes häufen sich aber die Zweifel.
Praxisfazit
?! Die retrospektive Studie kann nicht alle Fragen zu dem Thema beantworten. Nach dem jetztigen Stand erscheint ein HbA1c-Zielwert von 7,5% sinnvoll. Bei der Therapie von Typ-2-Diabetikern sollte man versuchen, möglichst lange mit Insulin-Sensitizern auszukommen, da sie das HbA1c ohne Hypo-glyk­ämie-Risiko senken. Balkau B et al.: Survival in people with type 2 diabetes as a function of HbA. Ebd. 438-440

In jüngster Zeit wurde von einer erhöhten Mortalität bei intensiver Blutzuckereinstellung berichtet. Das führte zu einer breiten Diskussion über die optimalen Therapieziele hinsichtlich des HbA1c-Wertes.

Mit Hilfe von Daten aus britischen Allgemeinpraxen ging man dem Zusammenhang zwischen Mortali­tät und HbA1c bei Typ-2-Diabetikern auf den Grund. Eingeschlossen waren 27 965 Patienten, deren Therapie von oraler Mono- auf orale Kombitherapie intensiviert worden war, und 20 005 Patienten, bei denen man von oralen Diabetesmitteln auf Insulin übergegangen war.

Für ein medianes HbA1c von 7,5% war die Mortalität am niedrigsten (Hazard Ratio = 1); in der Dezile mit HbA1c 6,4% betrug die HR 1,52 und in der mit HbA1c 10,5% 1,79. Die Gesamtmortalität war im Kollektiv mit Insulintherapie höher (HR = 1,49) als in der mit alleiniger oraler Therapie.

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