Obstruktive Schlafapnoe (OSA)

Praxis-Depesche 6/2017

Ist ein Screening überhaupt sinnvoll?

Etwa 16% aller Erwachsenen in den USA leiden an schwerer obstruktiver Schlafapnoe (OSA). Ob und wie ein Screening asymptomatischer Patienten sinnvoll ist, versuchte nun die US Preventive Task Force (USPSTF) zu klären.

Kommentar

Konkretere Empfehlungen gibt es von anderen Fachgesellschaften. So empfiehlt das American College of Physicians (ACP) eine Schlafstudie bei Patienten mit unerklärter Schläfrigkeit und bei OSA-Verdacht eine diagnostische Polysomnographie. Die American Academy of Sleep Medicine (AASM) rät, standardmäßig im Rahmen von Gesundheits- Check-ups nach OSA zu fragen und bei positivem Befund eine Schlafanalyse durchzuführen. Gemäß dem National Institute for Health and Care Excellence (NICE) kann eine mittelschwere bis schwere OSA anhand der Vorgeschichte des Patienten und einer heimbasierten Schlafstudie diagnostiziert werden.

Redaktion Praxis-Depesche
Für eine Kosten-Nutzen-Bewertung eines OSA-Screenings reichten die gesammelten Daten nicht aus, so das Fazit der USPSTF. Auch konnte man aus der verfügbaren Evidenz nicht darauf schließen, welche Patienten von einem Screening profitieren könnten und welche Screening- und Therapieoptionen am besten geeignet sind. Keines der verfügbaren Screening-Tools wurde bisher in der Primärversorgung validiert.
Bestätigt werden konnte nur, dass die CPAP-Therapie (continuous positive airway pressure) sowie Protrusionsschienen effektive Behandlungsoptionen sind. Allerdings gab es keine Daten aus der Primärversorgung, die bewiesen, dass sich mit den Therapieoptionen CPAP oder Protrusionsschiene tatsächlich auch die Mortalität verringern lässt. OH
Quelle:

Jonas et al.: US Preventive Task Force: Screening for obstructive sleep apnea ... JAMA 2017; 317: 415-33

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