Es kann eine überschießende kardioinhibitorische Form (Asystolie), ein vasodepressorischer Typ (Hypotension) oder eine Kombination vorliegen. Die einzige praktikable Methode, um ein CHS zu diagnostizieren (um es dann effektiv zu behandeln, z. B. durch Schrittmacher-Implantation) ist die Karotissinus-Massage. Liegt allerdings ein Strömungsgeräusch an der A. carotis vor, gilt dies als relative Kontraindikation. In England wurden prospektiv 1682 konsekutive Patienten (Alter über 50), die sich wegen unerklärlicher oder wiederholter Stürze in einer Notaufnahme vorstellten, untersucht. 179 (11%) wiesen ein Karotis-Strömungsgeräusch auf, die meisten beidseitig. Die daraufhin bei 167 von ihnen durchgeführte Karotis-Doppler-Untersuchung zeigte bei 31% eine relevante (über 50%ige) Stenose der A. carotis interna oder communis. 20% der Patienten wiesen eine über 70%ige Stenose auf und wurden nicht mit Karotissinus-Massage untersucht. Bei den restlichen 121 Patienten wurde durch den Karotisdruck in einem Drittel der Fälle ein hypersensitiver Karotissinus gefunden. Komplikationen traten nicht auf.
Hypersensitiver Karotissinus
Praxis-Depesche 1/2003
Ist Karotissinus-Massage trotz Karotis-Strömungsgeräusch erlaubt?
Mit die häufigste Ursache für unerklärliche oder wiederholte Stürze von Senioren ist das Syndrom des hypersensitiven Karotissinus (CSH).
Quelle: Richardson, DA: Presence of a carotid bruit in adults with unexplained or recurrent falls: implications for carotid sinus massage, Zeitschrift: AGE AND AGEING, Ausgabe 31 (2002), Seiten: 379-384