OPTIMISE war eine randomisierte, nichtverblindete Studie an 69 Standorten in Großbritannien. Die Teilnehmer waren 80 Jahre und älter, hatten einen systolischen Blutdruck von weniger als 150 mmHg und erhielten mindestens zwei blutdrucksenkende Medikamente.
Die knapp 600 Probanden wurden auf zwei Gruppen randomisiert: Bei der einen Hälfte wurde eines der eingenommenen Antihypertonika abgesetzt („Deprescribing“), in der Kontrollgruppe gab es keine Medikamentenänderung. Primärer Endpunkt war ein systolischer Blutdruck von weniger als 150 mmHg nach zwölf Wochen.
Insgesamt 86,4 % der Patienten in der Interventionsgruppe und 87,7 % in der Kontrollgruppe hatten nach zwölf Wochen einen systolischen Blutdruck von weniger als 150 mmHg. Daraus schlussfolgern die Autoren, dass eine niedrigere Zahl an Antihypertensiva nicht zu einer signifikanten Verschlechterung des Blutdrucks führt.
Dennoch sind diese Ergebnisse mit Vorsicht zu genießen: Denn über den Studienzeitraum stieg der systolische Blutdruck in der Interventionsgruppe um durchschnittlich 3,4 mm Hg. Auch der diastolische Blutdruck kletterte um 2,2 mm Hg nach oben. Zudem wurde durch das „Deprescribing“ nicht, wie erhofft, eine bessere Verträglichkeit beobachtet – und die Häufigkeit der Nebenwirkungen, darunter vor allem kardiovaskuläre Probleme, nahm tendenziell zu. NM