Das diabetische Fußsyndrom ist eine der häufigsten und gefürchtetsten Spätkomplikationen beim Diabetes mellitus, da die Amputation droht. Mit intensiver Schulung und regelmäßigen Kontrollen lässt sich eine solche verhindern. Die Leitlinie für das Management des diabetischen Fußsyndroms wurde jetzt aktualisiert.
In dieser neuen US-amerikanischen Leitlinie, die von mehreren Fachgesellschaften erarbeitet wurde, werden jetzt konkrete evidenzbasierte Empfehlungen zur Vermeidung und zur Therapie des diabetischen Fußsyndroms – insbesondere des Fußulkus – gegeben. Danach sollen einmal jährlich sowohl der Patient selbst als auch die Angehörigen intensiv bzgl. Fußpflege und Vermeidung von Verletzungen geschult werden. Die ärztliche Untersuchung sollte stets auch die Überprüfung der Sensibilität umfassen, um frühzeitig eine periphere dia betische Polyneuropathie erfassen zu können. Sehr wichtig sind aber auch der vaskuläre Status, genauer gesagt die Bestimmung des Knöchel-Arm-Index (ABI) und die Durchführung einer Farbdopplersonographie, um eine pAVK zu erfassen; denn bei bis zu 40% der Diabetiker mit einem Fußulkus besteht eine pAVK. Bei Patienten mit einem Fußulkus sollte auch immer der transkutane Sauerstoff-Partialdruck bestimmt werden. Was die Stoffwechseleinstellung betrifft, so sollte bei diesen Patienten ein HbA1c-Wert <7% angestrebt werden. Damit lässt sich das Infektionsrisiko bei einem Ulkus und somit auch das Amputationsrisiko senken. Wird bei einem Ulkus-Patienten eine pAVK nachgewiesen, so sollte eine operative Therapie mittels Bypass oder eine endovaskuläre Therapie angestrebt werden, weil dadurch die Abheilung begünstigt wird. Eine prophylaktische Revaskularisation wird dagegen nicht empfohlen. PS