Wie man eine tuberkulöse Pleuritis ausschließt bzw. bestätigt, beschreibt ein Pneumologe und Pleuraspezialist von der Vanderbilt University in Nashville. Nach ihm sind die Merkmale benannt, mit denen seit vielen Jahren standardmäßig zwischen pleuralem Transsudat und Exsudat unterschieden wird – die Light-Kriterien*.
In den meisten Fällen zeigt sich die Tb als Lungentuberkulose, doch bei ca. 25% der Erwachsenen manifestiert sie sich als extrapulmonale Erkrankung, die hauptsächlich Lymphknoten und Pleura betrifft. In manchen Ländern ist Tb die Hauptursache für Pleuraergüsse. Sie wurden mit dem Primär-affekt bei Syphilis verglichen, weil jeweils viele Jahre später schwere Erkrankungen folgen können. Man nimmt an, dass die Pleuritis tuberculosa primär eine Überempfindlichkeitsreaktion auf Eiweiß aus den Erregern darstellt; die Keimbelastung im Pleuraspalt ist gering.
Der Pleuraerguss ohne radiologisch erkennbare Tb kann die Folge einer Primärinfektion vor sechs bis zwölf Wochen sein oder auf der Reaktivierung einer Tb beruhen. Man nimmt an, dass ein subpleuraler käsiger Herd in den Pleuraspalt hinein aufgeplatzt ist. Für eine große Rolle einer verzögerten Hypersensitivitätsreaktion sprechen u. a. Tierversuche.
Die Pleuritis zeigt sich i. d. R. als akute Erkrankung. Brustschmerz in ca. 70% ist meist pleuritisch und geht i. d. R. dem Husten voraus (in ca. 70%, üblicherweise nicht produktiv). Ca. 15% der Betroffenen haben kein Fieber. Dyspnoe bei großem Erguss kommt vor. Gelegentlich beginnt die Pleuritis mit nur leichtem Brustschmerz, höchstens geringem Fieber, unproduktivem Husten, Abnahme und leichter Ermüdbarkeit. In einer Studie rangierte Tb als Ursache großer bis massiver Ergüsse mit 12% hinter Malignomen und Pneumonien (55 und 22%). Bei HIV-positiven Patienten finden sich u. a. seltener Brustschmerz, aber mehr Allgemeinsymptome.
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