Beim Joggen wird der Beckengürtel durch die Erschütterung bei jedem Schritt starken Kräften ausgesetzt und der Uterus dabei durchgeschüttelt. Dass dadurch das Risiko für Schwangerschaftskomplikationen steigt, muss man aber nicht fürchten. Dafür sprechen die Umfrageergebnisse von knapp 1.300 Frauen, die regelmäßig im Park joggten und bereits eine Schwangerschaft hinter sich hatten.
45 % von ihnen hatten das Lauftraining während ihrer Schwangerschaft bzw. sobald sie von dieser wussten, eingestellt. 15 % der übrigen Frauen hatten damit im ersten, 25 % im zweiten Trimenon aufgehört, und 16 % hatten ihre Runden im Park auch im dritten Trimester gedreht. Ob die Frauen während ihrer Schwangerschaft gejoggt hatten oder nicht, hatte keinerlei Einfluss auf das Schwangerschaftsalter bei der Geburt (279,0 vs. 279,6 Tage; 95%-KI -1,3 bis 2,4; p = 0,55). Auch Abweichungen von einem normalen Geburtsgewicht kamen bei Läuferinnen und Nicht-Läuferinnen gleich häufig vor (44,9 vs. 46,9; 95%-KI -1,3 bis -5,3 %; p = 0,22). Die Rate an Frühgeburten war ebenfalls zwischen beiden Gruppen vergleichbar (5,9 vs. 7,6 %; p = 0,22). Bis ins welche Trimenon die Läuferinnen aktiv waren und wie intensiv das Lauftraining war, spielte dabei keine Rolle.
Nur einen Nachteil hatte das regelmäßige Laufen: Gegenüber Nicht-Läuferinnen war die Rate an assistierten vaginalen Entbindungen bei den Läuferinnen um ca. 30 % höher (22 vs. 27 %; OR 1,32; 95%-KI 1,02 - 1,71; p = 0,03). Dies lag vermutlich an der besser trainierten und daher weniger nachgiebigen Beckenbodenmuskulatur.