Mortalität bei COPD

Praxis-Depesche 3/2018

(K)eine Herzensangelegenheit

Kardiovaskuläre Erkrankungen machen einen Großteil der Morbidität und Mortalität aus, die mit einer COPD einhergehen. Das macht eine COPD aber nicht unbedingt zu einem unabhängigen Risikofaktor für kardiovaskulären Tod, wie Daten aus Korea belegen.

Aus zwei großen Gesundheitsdatenbanken zogen Forscher Mortalitätsdaten von knapp 500 000 Koreanern. 12 000 Teilnehmer, die an einer COPD litten, wiesen bei Studienbeginn signifikant häufiger Komorbiditäten auf wie Hypertonie, Diabetes oder Dyslipidämie. Im Verlauf des im Schnitt 45,5 Monate langen Follow-up verstarben insgesamt 1,3% der Teilnehmer. Die allgemeine, aber auch die kardiovaskuläre Mortalität sowie die Todesrate durch plötzliches Herzversagen fielen in der COPD-Gruppe höher aus als in der Kontrollgruppe. Unter Berücksichtigung von Alter, Komorbiditätslast und weiteren klinischen Einflussfaktoren unterschied sich die kardiovaskuläre Mortalitätsinzidenz mit bzw. ohne COPD aber nicht (3,1 vs. 2,9 pro 1000 Personenjahre). Die Inzidenz von plötzlichem Herztod war ebenfalls in beiden Gruppen vergleichbar hoch. Nur die allgemeine Mortalität blieb bei COPD signifikant um 43% erhöht.
Dass sich eine COPD trotz dieser negativen Einflüsse nicht als unabhängiger Risikofaktor für die kardiovaskuläre Mortalität erwies, führen die Forscher auf den weit schwereren Einfluss der Erkrankung auf die Atemwegs-bedingte Mortalität zurück. OH
Quelle:

Song S et al.: Relation of chronic obstructive pulmonary disease to cardiovascular disease in the general population. Am J Cardiol 2017; 120: 1399-1404

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x