Ein Faktor, der die NAFLD in Verbindung zum kardiometabolischen Formenkreis bringt, ist eine unzureichende Bioverfügbarkeit von Stickoxid (NO) und ein Versagen des von diesem Molekül angestoßenen Signalweges. Quelle des endogenen NO ist die NO-Synthase (NOS). Eine alternative Route für die NO-Produktion geht von anorganischem Nitrat aus; dieses Substrat kann im Mund von Bakterien der Begleitflora zu Nitrit reduziert werden. Aus dem Nitrit entsteht dann im Blut und in Geweben NO. Die Autoren testeten die Hypothese, dass durch Zufuhr von Nitrat Nahrung der Nitrat-Nitrit-NO-Signalweg stimuliert werden kann und dies zur Rückbildung einer Leberverfettung bei metabolischem Syndrom beiträgt.
Belege dafür fanden sie im Maus-Modell, und zwar nur dann, wenn es „normale“ Tiere waren, nicht steril aufgezogene (also spielt das körpereigene Mikrobiom eine entscheidende Rolle). An humanen Leberzellen und Leberzell-Mikrosphären zeigen sie, dass Nitrit, die stoffwechselaktive Form von Nitrat, das Ausmaß einer metabolisch (mit Glucose, Insulin und Fettsäuren) induzierten Steatose wie auch das einer pharmakologisch (mit Amiodaron) provozierten Verfettung reduzierte.
Der Effekt des aus Nitrit generierten NO auf die Leberverfettung läuft über eine cGMP-vermittelte Stimulation der AMP-aktivierten Proteinkinase und mündet in einer Regulation von Lipogenese, Fettsäurenoxidation und Glucose-Homöostase. Parallel dazu wird auch oxidativer Stress in den Zellen reduziert.
Die Autoren sind vom Nutzen ihres Ansatzes überzeugt. Nun sollen klinische Studien prüfen, ob eine Nitrat-„Supplementierung“ über die Ernährung tatsächlich zur Prävention und Therapie des Typ-2-Diabetes geeignet ist. WE