Koronar-CT

Praxis-Depesche 12/2016

Kann Bildgebung die Akuttherapie leiten?

Mittels CCTA (coronary computed tomographic angiography) lassen sich Koronarstenosen weniger invasiv als mit dem Herzkatheter darstellen. Bei akutem Thoraxschmerz eröffnen sich damit auch Optionen der Therapiesteuerung.

Kardiologen aus den USA und Deutschland kombinierten die Daten zweier Studien, in denen CCTA bei Patienten mit akutem Thoraxschmerz und Verdacht auf akutes Koronarsyndrom (ACS) eingesetzt wurde. Die Unterschiede in den Behandlungen zwischen den beiden Kollektiven sollten zeigen, wie nützlich CCTA für eine sinnvolle Therapiesteuerung, speziell die Gabe von ASS und Statinen, ist.
Bei Patienten mit einer durch CCTA entdeckten Koronarobstruktion, aber ohne ACS, wurde eine Statin-Gabe öfter initiiert, wenn die Behandler das CCTA-Ergebnis kannten. Wenn sich mit CCTA keine KHK offenbarte, wurde ASS seltener verschrieben, wenn das Angiogramm-Ergebnis bekannt war.
Andererseits waren die Raten an sekundärpräventiver Medikation sehr hoch, wenn sowohl eine obstruktive KHK als auch ein ACS vorlagen. Ohne ACS waren die Raten erheblich geringer. Demnach werden die Empfehlungen der Leitlinien zur Medikation nach ACS weitgehend befolgt, während dies für Patienten mit Koronarstenosen, aber ohne ACS, nicht in gleichem Maße zutrifft. WE
Quelle:

Pursnani A et al.: Use of coronary computed ... Am J Cardiol 2016; 117: 319-24

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