Der Pathobiologie der COPD auf der Spur

Praxis-Depesche 6/2021

Kann das Sputum-Mikrobiom als Biomarker für COPD dienen?

Kulturunabhängige mikrobielle Sequenzierungstechniken haben gezeigt, dass der Respirationstrakt ein komplexes Mikrobiom beherbergt, das mit herkömmlichen Kultivierungsmethoden nicht nachweisbar ist. Der Beitrag des Mikrobioms zur Pathobiologie chronisch obstruktiver Lungenerkrankungen (COPD) und das Potenzial für auf dem Mikrobiom basierende klinische Biomarker bei COPD befinden sich noch in frühen Untersuchungsphasen, stellen aber vielversprechende Ansätze zur zielgerichteten Behandlung dar.
Sputum ist eine leicht erhältliche Probe und liefert eine Fülle von Informationen zur COPD-Pathobiologie. Obwohl das Sputummikrobiom das Atmungsmikrobiom wahrscheinlich nur teilweise widerspiegelt, da es mit der Mundflora angereichert ist, gibt es zunehmend Hinweise darauf, dass Struktur und Diversität der mikrobiellen Gemeinschaft sowohl bei stabiler COPD als auch während der Exazerbationen mit der Schwere der Erkrankung und mit klinischen Ergebnissen verknüpft sind.
Hochdurchsatz-Sequenzierungstechniken ermöglichen eine zunehmend detaillierte Bewertung des COPD-Atemwegsmikrobioms. und es liegt nahe, dass die Profilierung von Sputummikrobiomen wichtige Biomarker für ein besseres Verständnis der COPD-Biologie und für ihre Leittherapien liefern kann. Die bisherigen Erkenntnisse beschränken sich hauptsächlich auf Querschnittsstudien zur Analyse des Mikrobioms, dessen individuelle Funktionen sollten allerdings noch weiter erforscht werden, so die Autor:innen. NM
Quelle: Ditz B et al.: Sputum microbiome profifiling in COPD: beyond singular pathogen detection. Thorax 2020; 75: 338-44. doi: 10.1136/thoraxjnl-2019-214168
ICD-Codes: J44.9

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