Kipptisch bei V. a. Karotissinus-Syndrom

Praxis-Depesche 12/2000

Karotissinus-Massage nicht nur im Liegen!

Fast ein Drittel aller unklaren Synkopen bei älteren Menschen entpuppt sich als Syndrom des hypersensitiven Karotissinus.

In Großbritannien wurden 1 149 über 55-jährige Patienten mit unklaren Synkopen und Stürzen zuerst der konventionellen bilateralen Karotissinus-Massage im Liegen unterzogen; falls sich dabei kein mit Frequenzabfall verbundenes Karotissinus-Syndrom gezeigt hatte, wurde die Untersuchung am Kipptisch in 70° aufrechter Position wiederholt. Ebenso wurde bei einer Kontrollgruppe von 25 gesunden Probanden verfahren. Bei 223 (19%) der Patienten fand sich ein Karotissinus-Syndrom vom kardioinhibitorischen Typ oder eine Mischform. Im Gegensatz zum vasodepressorischen Typ sind diese beide Formen mit einem Frequenzabfall verbunden und kommen damit für eine Schrittmacher-Implantation in Frage. 70 (31%) dieser Patienten mit positivem Testergebnis wurden erst bei der Untersuchung in aufrechter Position entdeckt - wäre nur das konventionelle Vorgehen im Liegen angewandt worden, hätte man sie übersehen. Bei den gesunden Kontrollpersonen fand sich weder im Liegen noch im Stehen ein positives Ergebnis.

Quelle: Parry, SW: Diagnosis of carotid sinus hypersensitivity in older adults: carotid sinus massage in the upright position is essential, Zeitschrift: Heart, Ausgabe 83 (2000), Seiten: 22-23

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