Drei mögliche Erklärungen sind für diese Beobachtung denkbar:
1. Menschen, die in der Kindheit eine schlechte Mundhygiene haben, haben auch später einen generell schlechteren Gesundheitszustand. Eine chronische orale Infektion führt auch zu einer systemischen Inflammation mit entsprechender Begünstigung der Gefäßverkalkungen. Es konnte sogar bereits gezeigt werden, dass eine periodontale Entzündungsbehandlung positive Auswirkungen auf Herzkreislauferkrankungen des Patienten hat.
2. Es besteht keine Kausalität, aber es existieren überschneidende Risikofaktoren zwischen oraler Gesundheit und Atherosklerose. Das könnten z. B. Rauchen, schlechte Ernährung oder geringe körperliche Aktivität sein. Zudem könnten genetische Ursachen beteiligt sein.
3. Die dritte Erklärung ist eher eine statistische. Es könnte sein, dass in der Gruppe der Individuen mit schlechter Mundhygiene mehr Personen aus dem Follow-up herausgefallen sind, was die Ergebnisse verzerren könnte (Selektions-Bias). Die Autoren halten das allerdings für unwahrscheinlich. Ob es sich nun um eine kausale Beziehung handelt oder nicht, so die Autoren, wenn Hausärzte wie Zahnärzte zum Rauchstopp raten und Hausärzte außerdem dazu, eine gute Mundhygiene zu beachten und regelmäßig zum Zahnarzt zu gehen, wäre der „ultimative Benefit“ für den Patienten sowohl eine bessere Zahn- als auch kardiovaskuläre Gesundheit. CB