Zu dem Mindest-IT-Armamentarium in der diabetologischen Schwerpunktpraxis zählen die Nutzung eines Praxisverwaltungssystems (PVS) sowie die elektronische Kalenderführung. Immer mehr Patienten fordern auch Online-Terminvereinbarungen. Auslesen und Auswertung der Daten von BGMS, CGM-Systemen oder Insulinpumpen gehören mittlerweile fast schon zum Standard. Während der Corona-Pandemie haben außerdem Videosprechstunden einen ungeahnten Zulauf erhalten. Für die notwendige vollständige Datenanalyse ist es dabei jedoch erforderlich, dass der Patient digital erfassbare Geräte nutzt, beispielsweise Smartpens.
Dank moderner Technologien kann eine Videosprechstunde schon heute den persönlichen Termin nahezu imitieren. Im Rahmen der Videosprechstunde können Werte, Verläufe, Fragen und Unklarheiten besprochen, Glukosewerte anhand der geteilten Daten zusammen betrachtet und sogar Therapiepläne sicher an den Patienten übermittelt werbilden. Und noch etwas hat die Corona- Pandemie aufgezeigt: Es ist wesentlich mehr an Digitalisierung, Homeoffice und virtuellen Meetings möglich als bisher angenommen.
Vermutlich wird bald im gesamten ambulanten Bereich ein enormer Fortschritt in puncto Digitalisierung festzustellen sein. Bis 2030 sollen die elektronische Patientenakte (ePA) und damit auch die elektronische Diabetesakte (eDA) etabliert sein. Zugang zu den auf den Karten gesammelten Daten soll die elektronische Versichertenkarte des Patienten verschaffen. Rezepte sowie Überweisungen, Einweisungen, Hilfsund Heilmittelverordnungen werden nicht mehr ausgedruckt, sondern online verschickt. Telemedizin und Videosprechstunde werden also wahrscheinlich bald fester Teil der Therapie sein, dann erweitert um die virtuelle Diabetesberatung (vDB). GS