Praxis-Depesche 17/2007

Keine Angst vor (raffiniertem) Erdnussöl auf der Haut!

Unter den Auslösern von Nahrungsmittelallergien spielen Erdnüsse eine wichtige Rolle. Pflegeprodukte, die bei atopischem Ekzem zur Erhaltung der Hautbarriere angewendet werden, enthalten häufig raffiniertes Erdnussöl. Wird dadurch das Risiko für Erdnussallergien erhöht?

Zwar gibt es in der Literatur Hinweise, dass durch Behandlung mit Erdnussöl-haltigen Pflegeprodukten Erdnussallergien ausgelöst wurden, trotzdem bleiben diese Zusammenhänge rein spekulativ. Kontrollierte Studien wurden bislang nicht durchgeführt. Normalerweise werden Symptome einer Erdnussallergie, wie Haut- und Schleimhautreaktionen bis hin zur Anaphylaxie, durch die orale Aufnahme von Erdnussproteinen ausgelöst. Bei oralen Provokationstests waren dazu mindestens 0,1 bis 1 mg Erdnussal­lergen nötig. Vor allem in raffinierten Erdnuss­ölen, die in medizinischen Cremes und Badeölen verwendet werden, ist so gut wie kein Erdnussprotein mehr vorhanden. Kosmetika als Ursache einer Erdnuss­allergie sind daher eher unwahrscheinlich. Bei mehreren Tausend Kindern und Senioren, die mit entsprechenden Badeölen behandelt worden waren, ist keine einzige allergische Reaktion aufgetreten.

Quelle: ring, J: Allergy to peanut oil - clinically relevant?, Zeitschrift: European Academy of Dermatology and Venerology, Ausgabe 21 (2007), Seiten: 452-455
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