Ketamin gering dosiert beugt vor
Vom Schmerzmanagement hängt es ab, wie schnell sich ein Patient von einer Operation erholt oder ob er in der Folge eine chronische Hyperalgesie entwickelt. Wegen unerwünschter Nebenwirkungen und – bei alleiniger Gabe – geringer Schmerzerleichterung war der NMDA-Rezeptor-Antagonist Ketamin dafür bislang uninteressant. Das könnte sich aufgrund neuerer Erkenntnisse ändern.
Postoperative Schmerzen gehen mit einer Sensibilisierung des zentralen Nervensystems einher, die zu einer Überempfindlichkeit gegenüber Schmerzreizen und zu einer erhöhten Schmerzwahrnehmung führen. Ursächlich dafür ist nicht allein die Gewebeverletzung durch den chirurgischen Eingriff, auch die perioperative Gabe von Opioiden kann dazu beitragen. Niedrig dosiertes Ketamin blockiert spezifisch NMDA-Rezeptoren. Es wirkt nicht nur einer sekundären Hyperalgesie in der Umgebung der Operationswunde entgegen, es ermöglicht zudem eine reduzierte Opioid-Gabe während des Eingriffs und vermeidet eine Opioid-Toleranz danach. Warum diese positiven Effekte nur bei systemischer Ketamingabe zu beobachten sind, ist nach wie vor ungeklärt.
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