Bei 1091 Männern und 531 Frauen, die einen Herzinfarkt um mindestens 28 Tage überlebt hatten, und einer entsprechenden Anzahl randomisiert ausgewählter, gesunder Kontrollpersonen wurden KHK-Risikofaktoren ermittelt und verglichen. Männer, die mindestens einen KHK-Verwandten (Eltern oder Geschwister) hatten, wiesen im Vergleich zu den Kontrollen ohne KHK-Verwandte eine berichtigte Odds Ratio von 2,0 für einen Herzinfarkt auf (Frauen 2,1). Das Risiko stieg auf 3,4 (Frauen 4,4), wenn mindestens zwei Verwandte betroffen waren. Bei Frauen zeigten sich synergistische Effekte folgender Risikofaktoren: familiäre KHK-Belastung plus Zigarettenkonsum (OR 1,7 und 1,7, kombinierte OR 5,2) oder familiäre KHK-Belastung plus LDL/HDL-Quotient über 4,0 (OR 1,8 und 2,1, kombinierte OR 8,3). Bei Männern zeigte sich ein synergistischer Effekt zwischen familiärer KHK-Belastung und Diabetes mellitus (OR 2,0 und 2,4, kombinierte OR: 7,7).
Erbliche Disposition
Praxis-Depesche 11/2001
KHK in der Verwandtschaft erhöht Infarktrisiko
In einer schwedischen Fall-Kontroll-Studie (SHEEP: Stockholm Heart Epidemiology Program) wurde das Herzinfarkt-Risiko bei familiärer KHK-Belastung untersucht.
Quelle: Leander, K: Family history of coronary heart disease, a strong risk factor for myocardial infarction interacting with other cardiovascular risk factors: results from the Stockholm Heart Epidemiology Program (SHEEP), Zeitschrift: EPIDEMIOLOGY, Ausgabe 12 (2001), Seiten: 215-221